Schweden: Genetisch wertvolle Jungwölfe auf Wanderschaft

Erstellt von Peter Peuker Am: 1. Juni 2014 - 15:09

Das im Winter 2012/2013 aus der nordschwedischen Region Tornedalen nach Süden in die Nähe des Tiveden Nationalparks umgesiedelte Wolfspaar, hat dort im vergangenen Frühling Welpen bekommen. Beide Elterntiere stammen aus der Russisch-Finnischen Wolfspopulation und sind besonders wertvoll für die von Inzucht betroffene Skandinavische Population.

Sveriges Radio, Programm 4 - Skaraborg, berichtet, dass nun einer der Welpen das elterliche Revier verlassen hat.
An der Grenze zwischen den Provinzen Jämtland und Dalarna konnte durch die Schwedische Landwirtschaftsuniversität (Sveriges lantbruksuniversitet)  einer der Jungwölfe mittels DNA-Analyse nachgewiesen werden.
Das Naturvårdsverket (Naturschutzamt) teilt mit, dass wahrscheinlich auch die anderen Vorjahreswelpen aus dem Territorium abgewandert sind.
- Es ist normal, dass die Welpen aus dem Vorjahr das Revier der Eltern verlassen. Dies ist im Zusammenhang mit dem neuen Wurf in diesen Wochen zu sehen, sagt Helene Lindahl, die beim Naturschutzamt für die genetische Verbesserung des Wolfsbestandes in Schweden zuständig ist.
Wenn die Tiveden-Welpen selber Nachwuchs bekommen und diese ein Teil des schwedischen Wolfsbestandes werden, können sie dazu beitragen die Inzuchtrate zu senken.
Deshalb ist es beim fassen eines Schutzjagdbeschlusses jetzt wichtig die nötige Umsicht walten zu lassen, da die Wölfe aus dem Tiveden-Revier unterwegs auf der Suche nach einem geeigneten Revier sind, meint Helene Lindahl.
Die jungen Wölfe können bei der Suche nach einem neuen Revier, wie alle anderen Wölfe auch,  praktisch im ganzen Land auftauchen.
Bis zum kommenden Winter sollten sie ein neues Revier mit Wölfen aus der Skandinavischen Wolfspopulation gebildet haben, um dann durch ihre Reproduktion einen weiteren Beitrag zur Minderung der Inzucht zu leisten.

Quelle: Sveriges Radio, P4 - Skaraborg

weiterführender Link mit Informationen zur Geschichte des Tiveden- bzw. Tornedalen-Wolfspaares und seine Umsiedlung