Schweden: vorläufiger Statusbericht zum Wolf im Inventurzeitraum Winter 2011/12

Erstellt von Peter Peuker Am: 15. Juni 2012 - 22:43

Methoden der Bestandsaufnahme

Die Feldarbeit bei der Bestandsaufnahme findet hauptsächlich in der Winterzeit statt. Spurensuche im Schnee, DNA-Analysen von Wolfslosung sowie die Auswertung der Informationen, die von mit GPS-Halsbändern versehenen Wölfen bezogen werden, sind u.a. Methoden bei der Bestandsaufnahme. Informationen von Schutzjagden und von im Verkehr getöteten Wölfen ergänzen die Wolfs-Inventur. Der Erfassungszeitraum erstreckt sich vom
1. Oktober bis zum 28. Februar. Die Schneeverhältnisse im Inventurzeitraum 2011/12 waren schlechter als in den Vorjahren. Das verkürzte den Untersuchungszeitraum und die Erfassung der Größe der Rudel, da im Winter junge Wölfe beginnen auszuwandern. Die Rudelgröße differenziert von Revier zu Revier. Die größte Anzahl von in einem Rudel dokumentierten Wölfen in Schweden war bisher 11. Üblich ist eine Rudelgröße zwischen 4 und 8 Tieren.

Reproduktionen

Es wurden 25 Reproduktionen dokumentiert, davon 22 in Familienverbänden deren Territorium sich ausschließlich in Schweden befindet und 3 deren Reviere sich teilweise über Schweden und Norwegen erstrecken.

Familienverbände

30 Wolfsrudel wurden in der Wintersaison in Schweden dokumentiert. Über die erfassten
25 Reproduktionen hinausgehend, gab es 5 Rudel bei denen keine Welpen nachgewiesen werden konnten. Von den 30 Rudeln haben 4 ihr Revier zum Teil auch in Norwegen
(3 mit Reproduktion, 1 ohne Reproduktion).

reviermarkierende Paare

Neben den Familienverbänden wurden 25 territorial-markierende Paare während des Winters 2011/12 (Oktober-Februar) erfasst. Ein weiteres Paar (Prästskogen in der Provinz Gävleborg län) wurde erstmals im März dokumentiert.

sonstige stationäre Wölfe

In 5 Revieren wurden stationäre Wölfe nachgewiesen. In drei Revieren einzelne markierende Wölfe und in den zwei anderen 1- 2 Wölfe.

Gesamtzahl der Wölfe in Schweden

Unter Berücksichtigung der Reproduktionen und weiterer Monitoringzahlen sowie entsprechender Berechnungsmethoden kann von 250 Wölfen im Inventurzeitraum mit einer Variation in der Schätzung von 230 - 268 Tieren ausgegangen werden (incl. Grenzreviere mit Norwegen). Darin enthalten sind stationäre, wandernde und bekannte tote Wölfe. Wenn berücksichtigt wird, dass Anzeichen zu 3 weiteren Reproduktionen über die 25 nachgewiesenen hinaus vorhanden sind, ergibt sich ein geschätzte Anzahl von 280 Wölfen mit einer Variation von 258 - 300 Tieren.

Zuwanderung von Wölfen aus Finnland und Russland

Es wurden keine neuen aus der finnisch/russischen Population zugewanderten Wölfe im Erfassungszeitraum nachgewiesen.

Wölfe in den Rentierwirtschaftsgebieten

Zwei Reviere mit markierenden Paaren und ein Revier mit einer Gruppe von 3 Wölfen sind nachgewiesen worden. In einem Paar befindet sich eine Wolfsfähe die aus der finnisch-russischen Population eingewandert ist. Darüber hinaus wurden 9 weitere Tiere mit qualifizierten Untersuchungsmethoden erfasst.

tote Wölfe

Im Erfassungszeitraum wurden von der Staatlich Veterinärmedizinischen Anstalt (SVA) 20 tote Wölfe registriert. Von den 20 toten Wölfen wurden 12 während Schutzjagden geschossen, 3 im Zusammenhang mit § 28 der Jagdverordnung und 5 im Verkehr getötet. Darüber hinaus wurden zwei abgetrennte GPS-Halsbändern von besenderten Tieren gefunden und es besteht ein weiterer Verdacht auf illegale Jagd auf einen mit GPS-Halsband versehenen Wolf.

Wildschadenszentrum, 4. April 2012

(gekürzte Übersetzung)

Quelle incl. Tabellen und Kartendarstellungen