Nordschweden, Tornedalen: "Das Wolfspaar muss weg von hier - tot oder lebendig"

Erstellt von Peter Peuker Am: 29. Januar 2013 - 14:28

Ein Spurenleser folgt dem Wolfspaar, bei dem mindestens ein Wolf aus der Karelischen Population stammt, in Nordschweden, Region Tornedalen, an der finnischen Grenze.
In den letzten 2 Wochen haben die Wölfe 2 Elchkälber und ein Rentier gerissen.
- Ich folge ihnen und berichtet wo sie sich befinden, sagt Spurenleser Stig Lampinen.

Der von Inzucht betroffene Wolfsbestand Schwedens braucht neues Blut von aus dem Osten zuwandernden Wölfen.
Jedes mal wenn die Zuwanderung eines Wolfs erfolgt besteht die Hoffnung, dass er weiter nach Süden außerhalb der Rentierwirtschaftsgebiete wandern wird.
- Warum sollte er das tun, denn es gibt hier Rentiere, Nahrung für ihn. Der Wolf ist wie jedes andere Tier, dass dorthin zieht wo es Nahrung für sich gibt, sagt der Rentierbesitzer Sixten Keisu, aus Juoksengi. 
Sixten Keisu und 5 andere Rentierbesitzer haben rund 100 Rene eingegattert. Die Sorge ist groß, dass die Wölfe in das Gatter gelangen, da sie mehrmals in ca. 800 m Entfernung daran vorbei gewechselt sind.
- Ich habe das Radio am Gatter auf volle Lautstärke und hoffe, dass das die Wölfe abhält. Ansonsten gibt es eine Katastrophe, sagt Sixten Keisu.

Die Korju Samengemeinde hat einen Schutzjagdantrag gestellt.
- Wir warten darauf, dass das Landwirtschaftsamt, das mit dem Naturschutzamt verhandelt, eine Entscheidung in dieser Angelegenheit trifft, sagt der Sprecher der Samengemeinde, Kent Alanentalo. Die Rentierbesitzer sind sich darüber einig, dass eine schnelle Lösung notwendig ist. Werden sie in südlichere Landesteile umgesiedelt, müssen die Wölfe dort ein eigenes Revier bekommen. 20 bis 30 Reproduktionen gibt es dort und es sollte auch für sie ein Platz zu finden sein. Falls nicht anders, so sollten sie schnellst möglich rüber nach Finnland wandern. Wölfe die in den letzten Jahren zurück in den Osten wanderten sind in der Regel erschossen worden.
Kurt Taavoniku vom der Pirtijärvi Samengemeinde sieht die Raubtierfrage als ein großes Problem.
- Wir haben derzeit über 20 Luchse in der Region, wir haben Bär, Adler und Wolf. Bis vor 4 Jahren hatte ich 150 Rentiere und bekam ungefähr 60 Kälber pro Jahr und schlachtete ca. 15 Tiere. Jetzt habe ich rund 100 Rentiere und ich kann davon so leben.
Im Winter war es gut im Wald zu weiden, aber jetzt müssen die Rentiere zum Hof, um sie vor Raubtieren zu schützen. Die Rentierwirtschaft auf diese Art und Weise fortzuführen rentiert sich nicht. Das Füttern eines Rentieres über einem Zeitraum von 5 Monaten kostet 1000 Kronen pro Tier. Die Tierfreunde, die den Wolf schützen, warum schützen sie nicht die Rentiere?

(etwas gekürzte Übersetzung)

Quelle: NSD, vom 28. Januar 2013

Infos zum Wolfspaar in der nordschwedischen Region Tornedalen


Bildquelle: Peter Peuker